Manfred Bockelmann

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Manfred Bockelmann (* 1. Juli 1943 in Klagenfurt) ist ein österreichischer Maler und Fotograf.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Ottmanach

Bockelmanns Mutter Käthe, geb. Arp (1908–1989), stammte aus Prasdorf. Sein Vater Rudolf (1904–1984) wurde als Sohn des deutschen Bankdirektors Heinrich Bockelmann in Moskau geboren und flüchtete nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs mit seinen Eltern in das damals neutrale Schweden. Nach dem Krieg ließen sich seine Eltern auf Schloss Ottmanach am Kärntner Magdalensberg nieder, das der Großvater seinen fünf Söhnen geschenkt hatte. Bockelmanns Onkel mütterlicherseits war der Dadaist Hans Arp. Ein Onkel väterlicherseits, Werner Bockelmann (SPD), war von 1957 bis 1964 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main. Ein weiterer Onkel, Gert Bockelmann, lebte auf Gut Barendorf bei Lüneburg, das heute eine Heimvolkshochschule beherbergt, und war dort von 1964 bis 1975 Bürgermeister.[1] Der Onkel Erwin Bockelmann war Maschinenbau-Ingenieur und Manager in der Mineralölwirtschaft.

Manfred Bockelmanns Bruder war der Sänger Udo Jürgens. Für ihn entwarf Bockelmann einige Plattencover und schließlich sein Grabdenkmal. Jürgens schrieb ihm zu Ehren das Lied Mein Bruder ist ein Maler.[2] Bockelmann wurde als Testamentsvollstrecker von Jürgens’ Nachlass eingesetzt, nach einem Einspruch von Jürgens’ jüngster Tochter Gloria Burda aber abgesetzt.[3]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manfred Bockelmann studierte von 1962 bis 1966 in Graz Fresko, Fotografie und Grafik. 1966 übersiedelte er nach München und verdiente in den ersten Jahren den Lebensunterhalt auf dem Gebiet der Fotografie und der Gebrauchsgrafik. Seine Reisen als Pressefotograf führten ihn nach Madrid, Istanbul, Tunis und London. Seit Anfang der 1970er-Jahre trat er mit zunehmendem Erfolg als Maler und Fotograf durch Ausstellungen und Buchveröffentlichungen in Erscheinung. In einer dreimonatigen Safari durch Ostafrika bekam er 1974 die entscheidende Inspiration für seine „Malerei der Stille“, eine Synthese zwischen gemalten und fotografierten Landschaften.[4]

Bockelmann war mit der Schauspielerin und Tochter Hardy Krügers, Christiane Krüger, verheiratet, aus der Ehe stammt ein Sohn. Inzwischen lebt und arbeitet er mit seiner zweiten Frau Maria, mit der er auch eine Tochter hat, auf dem ehemals elterlichen Hof in Kärnten.

„Zeichnen gegen das Vergessen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bockelmann widmet sich auch dem „Zeichnen gegen das Vergessen“. Diese Werksreihe zeigt großformatige Porträts, durchwegs Kohlezeichnungen, von Kindern und Jugendlichen, die zu Opfern des NS-Terrors wurden. Bockelmann will damit „Zeichen gegen das Vergessen“ setzen. Es geht ihm darum, „zumindest einigen wenigen Namen und Nummern Gesichter zu geben, ein paar Menschen aus der Anonymität der Statistik herauszuheben“.[5][6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred Bockelmann, Albert Graf-Bourquin: Manfred Bockelmann. Malerei der Stille. Neufeld Verlag & Galerie, Lustenau 1985.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Manfred Bockelmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barendorf. Politik & Wirtschaft. Abgerufen am 14. Dezember 2015.
  2. Manfred Bockelmann (Memento vom 10. Juli 2015 im Internet Archive) beim ORF in Wien
  3. Letzter Wille, leiser Zorn. In: News. Nr. 38, 19. September 2015, ZDB-ID 2152216-9, S. 110–115.
  4. Manfred Bockelmann bei artnet
  5. Der Erinnerung ein Gesicht geben oder Wiedergewinnung der Würde des Menschen. Offenes Haus Oberwart, 1. März 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2015; abgerufen am 14. Dezember 2015.
  6. Manfred Bockelmann: Zeichnen gegen das Vergessen. Leopold Museum, abgerufen am 14. Dezember 2015 (17. Mai bis 2. September 2013).